Geburt
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PIC00055.jpg (704512 Byte) Laura Kruse, geboren am 03.08.2004 um 23:47 Uhr mit 3.720 g und 51 cm, KU 36 cm

 

Der errechnete Entbindungstermin für Laura war der 30.07.2004. Aber wie es so schön heißt, mußte sie sich wohl noch ein bißchen schick für uns machen, deshalb ließ sie sich noch 4 Tage länger Zeit :O)

Am 03.08.04 merkte ich morgens beim Aufstehen, daß das Ziehen im Bauch irgendwie anders war als sonst. Thomas habe ich aber erstmal zur Arbeit geschickt, ohne ihm davon etwas zu erzählen. Es war ja auch noch sehr gut auszuhalten und um 10:00 hatte ich sowieso noch einen Kontrolltermin zum CTG.

Das CTG wurde im Krankenhaus gemacht, weil mein Frauenarzt Urlaub hatte. Als ich so da auf dem Kreissbett lag und die Kurven auf dem CTG beobachtete, dachte ich mir schon irgendwie, daß es heute wohl so weit wäre. Weil Laura aber mit dem Rücken auf meiner rechten Seite lag, konnten die Herztöne nicht durchgehend aufgezeichnet werden, also dauerte das CTG etwas länger als sonst. Anschließend wurde dann noch der Muttermund untersucht - 2 cm auf, Gebärmutterhals komplett verstrichen und tatsächlich geburtsfördernde Wehen :O)))

Weil ich mich für Thomas´ Geschmack schon zu lange nicht mehr gemeldet hatte, rief er im Kreisssaal an, um nach mir zu fragen. Ich erzählte ihm dann, wie die Dinge standen und daß wir heute wohl Eltern werden würden. Er wurde ganz aufgeregt und wollte gleich kommen, er hätte sowieso nichts besonderes mehr auf dem Schreibtisch. Also gut, ich nach Hause (wir wohnten ja nur 3 Minuten vom Krankenhaus entfernt) und dann haben wir es uns noch mal ein bißchen gemütlich gemacht. Ich habe vorsichtshalber noch ein bißchen Brot gegessen, wer weiß, wann es wieder was gibt?

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Mit jeder Wehe wurde Thomas aufgeregter und ich hatte zunehmend damit zu tun, die Wehen zu veratmen. Auf dem Pezziball ging das aber sehr gut. So blieben wir bis 17:00 Uhr zuhause, dann sollte ich zum CTG wieder kommen. Wir also ins KH, Muttermund jetzt fast 5 cm (Halbzeit, juhu!) und dann noch bis 18:00 Uhr im Park spazieren gegangen. Das heißt, 3 Schritte gehen, Wehe an Thomas´ Hals hängend verschnaufen, wieder 3 Schritte gehen, usw... Ich hab es dann mal mit der Wanne versucht. Das tat gut! Leider zogen mir die Wehen sehr in den Rücken, nachdem um 20:15 Uhr die Fruchtblase platzte. Globuli halfen nicht, also bekam ich eine Schmerzspritze in den Po, von dem die Babys aber oft müde werden, also raus aus der Wanne und wieder an das Dauer-CTG. Naja... Die Rückenlage auf dem Bett fand ich nicht so spannend, außerdem waren Thomas und die Hebamme die ganze Zeit neben Anfeuerungsrufen damit beschäftigt die inzwischen eingetrudelten Mücken zu zerschlagen! Wir haben dann zwischendurch den Gebärhocker probiert, den fand ich richtig gut, aber leider war es dafür noch zu früh, also erst mal wieder auf´s Bett. Lagewechsel fand ich plötzlich mega-anstrengend!

Als ich dann für den Endspurt auf den Hocker wollte, meinte die inzwischen dazu gekommene Ärztin, daß es dafür zu spät sei (grmblmuffelmecker!). Laura bekam eine Kopfschwartensonde, weil die Herztöne nicht mehr lückenlos aufgezeichnet werden konnten. Das Anbringen wurde mit einem fiesen Tritt unter meine Rippen quittiert! Dann wollte die Ärztin mir noch einen Wehentropf andrehen, weil es ihr wohl irgendwie nicht schnell genug ging, aber dagegen konnte ich mich zum Glück erfolgreich wehren. Ich habe nur gemeckert, daß ich das auch ohne schaffen kann, Thomas hat mich unterstützt, die Hebi (DankeDanke) hat mit einem speziellen Nasenspray die Wehen noch etwas angekurbelt und die ganze Zeit mit einem heißen Lappen den Damm unterstützt. Immer wieder lobte sie, wie viel Platz da wäre und wie gut es voran ginge. Die Ärztin (grmblmuffelmotz!!!) meinte dann aber doch, daß es Zeit für einen Dammschnitt wäre. Angeblich nur ein ganz klitzekleiner. Ja wofür denn dann??? Angeblich wollte das Gewebe nicht von allein reißen.  Ich konnte noch nicht ganz protestieren, da schnitt sie schon und Laura wurde kurz darauf um 23:47 Uhr geboren. Unser Mädchen!!! Die Sonde wurde ihr ziemlich unsensibel einfach aus dem Kopf gerupft (die 1 cm lange Wunde wollte tagelang nicht aufhören zu bluten und zu nässen - DANKE!!!), Thomas durfte sie abnabeln, dann wickelte man sie in ein vorgewärmtes Handtuch und legte sie in ein Nackenhörnchen zwischen Thomas und mich. Wir haben uns nur gegenseitig bestaunt, Laura war ganz aufmerksam und ruhig und sah uns an... sooooo süß! Währenddessen wurde von der Ärztin (gmblmeckermuffel) die ganze Zeit an der Nabelschnur gezerrt, um die Nachgeburt zu beschleunigen (warum auch immer). Sie hatte wohl keine Lust mehr und wollte möglichst schnell mit allem fertig sein. Nach Kontrolle des Mutterkuchens machte sie sich auch direkt daran mich wieder zusammen zu flicken (das hat sie wenigstens anständig gemacht) und nachdem Laura etwas abgetrocknet und angezogen war, wurden wir in ein ruhiges Nebenzimmer geschoben, wo das 1. Foto von Laura für die Krankenhaus-Homepage gemacht wurde.

Leider hat man versäumt Laura zeitig anzulegen, obwohl bekannt war, daß ich stillen wollte. Als man es dann fast 2 Stunden nach der Geburt versuchte, war sie schon so müde, daß man sie schon zwingen mußte den Mund aufzumachen. Das sah aus, als ob man einem Pferd die Trense anlegen wollte, so haben sie ihr in den Mundwinkel gegriffen! Arme Maus... Meine Brust wurde ordentlich platt gequetscht, damit sie die Brustwarze tiefer in den Mund stecken konnten, dann machte sie ein paar lustlose Saugbewegungen und das war´s. Tatsächlich konnte sie sich danach nicht mehr an die Brust gewöhnen und machte in den folgenden Tagen ein Höllenspektakel, wenn sie meine Brust nur sah! Das Ende vom Lied war, daß ich 9 Monate lang abgepumpt habe, um ihr trotzdem die gesunde MuMi zukommen zu lassen, da Thomas und ich hochgradig allergisch sind.

Ich kann nur sagen, daß die Hebamme toll war, schade nur, daß sie nach Eintreffen der Ärztin nix mehr zu melden hatte. Aus diesem Grund würde eine weitere Geburt für mich nur in Begleitung einer Beleghebamme in einem anderen Krankenhaus statt finden! Trotz allem waren wir ganz stolz auf uns es so gut geschafft zu haben, Thomas hat tapfer mit mir mit geatmet, bis ihm schwindelig wurde und mir die ganze Zeit die Hand gehalten, die Stirn gekühlt, gut zugeredet... DANKE MEIN SCHATZ!!! Ich liebe euch....